Ein heißes Thema, ein sehr heißes Thema. Hab lange überlegt, überhaupt  
Stellung zu beziehen. Ich bin ursprünglich aus dem Ruhrgebiet und habe, 
 als junger Mann, ende der 60iger, die ersten Gastarbeiter aus der 
Türkei  erlebt. Sie taten mir leid. Es waren in der
  Regel Menschen aus Anatolien, mit geringer Bildung, die nur ihr Dorf  
kannten, wo Strom und Wasser noch ein Weltwunder war. Sie kamen nicht  
freiwillig, sondern aus der Not heraus und von unseren Anwerbebüros,  
wurde ihnen ein völlig falsches Bild, von Deutschland, vermittelt. So  
kamen sie in ihrer offenen unkomplizierten Art. Schon mit dem Essen fing
  es an. Sie hatten Brot, Käse ec. zu einem Bündel verpackt, breiten es 
 aus und aßen alles gesondert. Wir kannten nur unsere Stullen. Sie luden
  freundlich unsere Landsleute ein, an dem Mahl teilzunehmen. Angewidert
  wandten sich die Deutschen ab."Die fressen, wie die Schweine". Dann  
hatten sie ihre Orientzigaretten, die für unsere Nasen fremd waren.  
Schon wieder ein Grund, sie zu verachten. Untergebracht wurden sie in  
verkommenen, menschenunwürdigen Barracken. "Zu Hause leben die im  
Schweinestall". So habe ich es 1 zu 1 erlebt. Die Fronten verhärteten  
sich im laufe der Jahre immer weiter so, daß eine Integration unmöglich 
 wurde. In dieser Zeit begann die Problematik. Die Probleme sind  
natürlich immer weiter angewachsen, weil die gegenseitige Verachtung  
gewachsen ist. Speziell in Berlin ist durch die total verfehlte  
Wohnungspolitik, eine Ghettobildung entstanden, die nicht so einfach  
aufzubrechen ist. Hinzu kommen noch die ANTI ISLAM Hysterie, weil die  
Moslems ja Terroristen sind, und die Welt an sich reißen wollen. Das  
trifft jedoch eher auf ein Land, über dem großen Teich, zu. Ich habe  
auch keine Patentlösung, kann aber sagen, daß Methoden a'la Sarrazin  
denkbar ungeeignet sind. Ich denke, daß wir auf diese Menschen zugehen  
sollten. Es ist ein langjähriger Prozess, denn die Fehler aus  
Jahrzehnten, sind nicht in ein paar Wochen zu beseitigen. Kopftuch,  
Burka sind auch immer wieder Reizthemen. Unsere Verfassung gesteht allen
  Menschen zu, nach ihrer Religion frei zu leben und diese auszuüben.  
Dazu gehört auch die Burka. Amerikanische Sekten, die ihre Opfer einer  
Gehirnwäsche unterziehen, bauen hier riesige Zentren. Soll aber eine  
Moschee gebaut werden, ist das Geschrei riesengroß. Ich verstehe das  
alles nicht. Die Bemühungen, die mittlerweile angelaufen sind, tragen  
doch gute Früchte. Wir müssen aufeinander zugehen, zusammen feiern,  
zusammen trauern. Wir sind alle Menschen! Lasst uns das nicht vergessen.
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